Ich atme. Hebe das Becken, die Arme, senke den Kopf auf die Knie. Atme.
Es gurren die Tauben, die Streifenhörnchen machen «en huere Meis» und die Affen rennen durch die Bäume. Fehlt nur noch Balu.
Shavasana.
All meine Muskeln schmiegen sich in die Matte. Die körperliche Entspannung ist verdient.
Im Baum über mir isst ein Affe eine Frucht. Ich beobachte ihn. Atme. Er mich auch.
Er lässt die Reste fallen. Direkt neben meinen Kopf. Ich halte die Luft an.
«Close your eyes. We start mental relaxation». Gopf. Was wenn der Affe sein Junges fallen lässt. «Breathe, Yogi Breathe»
Es würde direkt auf meinem Gesicht landen.
«Concentrate between your eyebrows»
Dafür habe ich jetzt keine Zeit. Der Affe legt den Kopf schief. Wir sehen uns direkt in die Augen.
Was für ein Moment.
«Breathe, close your eyes»
Ich atme, schliesse die Augen. Höre die Stimme des Yogatherapeuten. Die Streifenhörnchen machen immer noch einen höllen Meis. Auf der Strasse bimmelt das Bäckerauto mit «it’s a small world». Ob der Affe noch da ist?
Was ist zwischen meinen Augenbrauen, worauf ich mich konzentrieren soll?
Wie geht das überhaupt? Das Nichtsdenken? Ich bin eine Frau!
«Breathe, stretch your arms and come to seat. Say three times hohhmmm with me»
Der Affe ist weg.